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INFORMATION

14. JUNI: BUNDESWEITER
APOTHEKEN-PROTESTTAG 2023

 

Liebe Kundinnen und Kunden,

 

wir möchten Sie über die bevorstehende Streikaktion der deutschen Apotheken informieren und Ihnen die aktuelle Situation auch in unserer Apotheke näherbringen. Es ist uns wichtig, dass Sie über die bevorstehenden Ereignisse und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung Bescheid wissen.

 

In den letzten Jahren haben sich die Herausforderungen für Apotheken in Deutschland erheblich verschärft. Insbesondere möchten wir auf folgende Punkte aufmerksam machen:

 

1. Ausfallrisiko durch 100% Retaxe:
Die sogenannte "Retaxe" ist ein Verfahren, bei dem Krankenkassen bereits geleistete Zahlungen an Apotheken zurückfordern können. Oft sehen wir uns mit dem Ausfallrisiko konfrontiert, obwohl das Medikament korrekt an den Patienten abgegeben wurde. Beispielsweise kann ein Formfehler seitens des Arztes, wie vergessene Dosierungsangaben, dazu führen, dass der gesamte Betrag zurückgefordert wird. Dieses Ausfallrisiko ist zunehmend problematisch, da die Zahl der Retaxationen in den letzten Jahren dramatisch gestiegen ist. Apotheken tragen dadurch erhebliche finanzielle Belastungen und sehen sich teilweise sogar in ihrer Existenz bedroht.

 

2. Gestiegene Kosten für Personal und Energie:
Die Kosten für Personal und Energie sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Insbesondere die Gehälter von Apothekenmitarbeitern unterliegen Tarifverträgen, die regelmäßige Anpassungen vorsehen. Diese Anpassungen sind jedoch nicht ausreichend, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten und die steigenden Energiepreise abzudecken. Die Apotheken stehen vor der Herausforderung, die Qualität der Patientenbetreuung aufrechtzuerhalten und gleichzeitig wirtschaftlich stabil zu bleiben.

 

3. Lieferengpässe und aufwendige Beratung:
Apotheken sind vermehrt mit Lieferengpässen bei wichtigen Medikamenten konfrontiert. Dies führt zu erheblichem Mehraufwand bei der Beschaffung von Alternativpräparaten und der Beratung der Patienten. Unsere Apothekerinnen und Apotheker nehmen sich die Zeit, um sicherzustellen, dass die Patienten die bestmögliche Versorgung erhalten. Leider bleibt dieser zusätzliche Aufwand oft unberücksichtigt und wird nicht angemessen vergütet.

 

4. Nicht erhöhter Fixzuschlag seit über 10 Jahren:
Der Fixzuschlag, der den Apotheken zur Deckung ihrer Betriebskosten gewährt wird, wurde seit mehr als einem Jahrzehnt nicht erhöht. Dies stellt in Verbindung mit der jüngsten Erhöhung des Kassenrabatts faktisch eine Honorarreduktion dar. Dies belastet die Apotheken massiv und gefährdet ihre finanzielle Stabilität.

 

Es ist uns wichtig zu betonen, dass es nicht unser Ziel ist, die Kunden durch eine vollständige Schließung der Apotheken zu beeinträchtigen. Uns liegt die Versorgung vor Ort und die bestmögliche Betreuung unserer Kunden sehr am Herzen.

 

Wir sind uns bewusst, dass der Streik Auswirkungen auch auf die Bevölkerung hier vor Ort hat, und wir bedauern die dadurch entstehenden Unannehmlichkeiten. Dennoch sehen wir keine andere Möglichkeit, um unsere Forderungen und die prekäre Lage der Apotheken deutlich zu machen. Es ist an der Zeit, dass unsere Anliegen gehört und ernst genommen werden, um langfristig eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Versorgung der Patienten sicherzustellen.

 

Wir hoffen auf Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung, indem Sie über die Hintergründe und Herausforderungen unserer Streikaktion informiert bleiben.

 

Gemeinsam können wir dazu beitragen, dass die Apotheken in Deutschland weiterhin ihre wichtige Rolle in der Gesundheitsversorgung erfüllen und den Bedürfnissen der Patienten gerecht werden.

 

Ihr Georg Schultes und das Team der
Schultes Apotheke (St. Johannis Apotheke) Pfaffenhofen

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